Seit 1969 bringt die Deutsche Bundespost (heute Deutsche Post) jedes Jahr eine besondere Weihnachtsmarke heraus. Die Weihnachtsmarken gehören zu den sog. „Wohlfahrtsmarken„. Sie erhalten neben dem reinen Frankaturwert einen Zuschlag, der den Verbänden der allgemeinen Wohlfahrtspflege zugute kommt. Oder anders gesagt: wer eine Weihnachtsmarke kauft, unterstützt damit eine gute Sache.
Die Weihnachtsbriefmarken oder kurz: Weihnachtsmarken erscheinen seit 1969. Die heutigen Auflagezahlen betragen in etwa 3 Millionen Stück pro Marke, die Spitzenwerte lagen schon bei mehr als 20 Millionen Stück für einzelne Marken. Hier die Weihnachtsmarken von 1969 bis 1989:
Weihnachtsmarke 1969
WEIHNACHTSMARKE 1970
WEIHNACHTSMARKE 1971
Weihnachtsmarke 1972
Weihnachtsmarke 1973
Diese Marke ist eine meiner Lieblingsbriefmarken. Es ist eine wahnsinnig schwierige Form, die grafisch sehr lebendig und künstlerisch umgesetzt wurde.
Weihnachtsmarke 1974
Weihnachtsmarke 1975
Weihnachtsmarke 1976
In den folgenden drei Jahren brachte die Bundespost dann jeweils Weihnachtsmarken als Briefmarkenblöcke heraus. Gemeinsam war ihnen auch, dass es sich jeweils um Darstellungen von Glasfenstern handelte. Übrigens sind Glasfenster aus meiner Sicht künstlerisch vollkommen unterschätzt, aber das nur am Rande. Auf einer Breifmarke lässt sich der lumineszierende Effekt ja eh nicht erreichen, sondern nur illustrieren.
Weihnachtsmarke 1977
Weihnachtsmarke 1978
Auch die folgende Marke finde ich ästhetisch außerordentlich interessant. Normalerweise sind Briefmarken „Mittelpunkt bezogen“ und optisch symmetrisch ausgewogen. Die folgende Marke (gestaltet von Fleckhaus) fällt fast wörtlich aus dem Rahmen. Großartige Komposition mit einem irre blau leuchtenden Tuch:
Tolle Marke!
Weihnachtsmarke 1979
Vielleicht hat man bei der Bundespost Angst vor der eigenen Courage bekommen, vielleicht waren aber auch die Reaktionen auf die zuvor gezeigte Marke doch nicht so positiv wie bei mir. Auf jeden Fall ist man anschließend wieder dazu übergangen, „klassische“, ich würde fast sagen: eher langweilige Weihnachtsmarken herauszugeben.
Weihnachtsmarke 1980
Wie schon im Jahr zuvor rücken nur Weihnachtsdarstellungen der Geburt Christi in den Mittelpunkt. Vorlagen sind jeweils Gemälde, Buchillustrationen oder mittelalterliche Tafelbilder.
Weihnachtsmarke 1981
Weihnachtsmarke 1982
Weihnachtsmarke 1983
Diese und die folgende marke fallen etwas aus dem Rahmen. Denn sie zeigen nicht eine Szene aus der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem, basierend auf einem historischen Vorbild, sondern sind frei entworfen. Die Sternsinger sind traditionell gar nicht direkt mit dem Weihnachtsfest verbunden, sondern kommen erst Anfang Januar.
Weihnachtsmarke 1984
Auch die Weihnachtsmarke 1983 ist vom Motiv her ungewöhnlich. Hier wird Sankt Martin gewürdigt, der ja bekanntlich bereits am 11.11. seinen Feiertag hat und nur indirekt mit dem Weihnachtsfest in Verbindung steht.
Die Gestaltung erinnert zwar an eine mittelalterliche Buchmalerei, ist jedoch nach meiner Einschätzung frei erfunden.
Weihnachtsmarke 1985
Nach diesen zwei „Ausflügen“ in der nähere Umland des Weihnachtsfestes geht es in den folgenden Jahren wieder zurück zum Kern der Sache. Erneut wird die Geburtsszene auf Basis von berühmten Vorlagen in den Mittelpunkt gerückt. In diesem Fall zeigt sie ein Gemälde den deutschen Renaissance-Malers Hans Baldung, gen. Grien:
Weihnachtsmarke 1986
Weihnachtsmarke 1987
1986 hat die Bundespost dann den „Goldrahmen“ bei den Weihnachtsmarken eingeführt. Ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Aber auf der anderen Seite erhält die Briefmarke dadurch noch mehr den „Gemälde-Charakter“ – wenn auch im Miniaturformat.
Weihnachtsmarke 1988
Weihnachtsmarke 1989
Ab dem Jahr 1989 wurden dann nicht ein, sondern zwei Weihnachtsmarken herausgegeben.
Es handelt sich nicht mehr um Gemälde-Darstellungen, sondern freigestellte Holzskulpturen des Renaissance-Bildhauers Veit Stoß.
Soweit bis hier hin. Die übrigen Weihnachtsmarken gibt es dann im kommenden Jahr 🙂
Und nicht vergessen: wenn man etwas Gutes tun möchte, dann sind die Weihnachtsmarken eine schöne Gelegenheit. Man bekommt sie in der Regel ab Mitte November bei seinem Postamt.
Allen Lesern hier ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und eine gesundes und erfolgreiches Jahr 2013.
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